Einführung in BPMN
Business Process Model and Notation (BPMN) ist ein standardisiertes Format zur Visualisierung von Geschäftsprozessen. In CertHub nutzen wir BPMN, um Qualitätsprozesse übersichtlich, einheitlich und leicht verständlich darzustellen.
Grundkonzepte
Grundlegende Flusselemente
In CertHub steht dir eine fokussierte Auswahl an BPMN-Elementen zur Verfügung, die alle wesentlichen Anforderungen für das Qualitätsmanagement abdeckt:

Die zentralen BPMN-Elemente im Process Modeler von CertHub
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Start- und Endereignisse (Kreise)
- Start: Beginn des Prozesses
- Ende: Abschluss des Prozesses
- Klare Begrenzung des Prozessflusses
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Entscheidungsgateways (Raute mit X)
- Dienen der Entscheidungsfindung
- Verzweigen den Ablauf anhand von Bedingungen
- Typisch für Ja/Nein-Fragen
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Normale Aufgabe (Rechteck)
- Standardaktivität oder Arbeitsschritt
- Kann genaue Anweisungen enthalten
- Zuweisbar an bestimmte Rollen
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Benutzeraufgabe (Rechteck mit Personen-Icon)
- Erfordert menschliche Interaktion
- Kann Formulare beinhalten
- Zuweisbar an Rollen oder Benutzer
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Prozessverweis (Rechteck mit Plus-Zeichen)
- Verlinkung auf andere Prozesse (z. B. SOPs)
- Unterstützt Wiederverwendung von Prozessen
- Erhält die Prozesshierarchie
Diese Elemente werden verbunden durch:
- Sequenzflüsse (durchgezogene Pfeile): Zeigen den Ablauf der Aktivitäten
- Verknüpfungen: Verbinden Elemente logisch
Die reduzierte Auswahl sorgt für klare, verständliche Prozesse ohne unnötige Komplexität. Jedes Element erfüllt einen spezifischen Zweck im Qualitätsmanagement.
Verbindungselemente
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Sequenzflüsse (durchgezogene Pfeile)
- Zeigen die Reihenfolge von Aktivitäten
- Verbinden Ereignisse, Aufgaben und Gateways
- Bestimmen den Prozessverlauf
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Nachrichtenflüsse (gestrichelte Pfeile)
- Zeigen Kommunikation zwischen Beteiligten
- Visualisieren Informationsaustausch
- Verbinden verschiedene Pools
Organisationselemente
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Pools
- Repräsentieren Hauptbeteiligte
- Enthalten eine oder mehrere Lanes
- Beispiel: Dein Unternehmen
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Lanes
- Unterteilung innerhalb eines Pools
- Repräsentieren z. B. Rollen oder Abteilungen
- Beispiel: Qualitätsmanager, Produktion
Benennungskonventionen
Aktivitäten
- Verwende Verb-Objekt-Format (z. B. „Dokument prüfen“, „Änderung freigeben“)
- Sei konkret in der Handlung
- Vermeide generische Verben wie „Bearbeiten“
Ereignisse
- Objekt-Zustand-Format (z. B. „Dokument genehmigt“, „Änderung beantragt“)
- Deutlich erkennbarer Geschäftszustand
- Erfolg und Misserfolg klar benennen
Gateways
- Formuliere Daten-Gateways als Frage
- Nutze klare Bedingungen für ausgehende Pfade
- Kurz und prägnant
Prozesse
- Benenne Pools nach dem enthaltenen Prozess
- Rolle ggf. hinzufügen
- Nutze klare Geschäftsterminologie
Best Practices
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Einfach halten
- Klare, konsistente Benennung
- Vermeide unnötige Verzweigungen
- Komplexe Abläufe lieber aufteilen
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Angemessene Detailtiefe
- Ausreichend Information, aber kein Overload
- Fokus auf Prozesslogik
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Konsistenz bewahren
- Einheitliche Benennungen
- Wiederkehrende Layout-Muster
- Interne Standards einhalten
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Links-nach-rechts modellieren
- Natürliche Leserichtung
- Klarer Fluss, weniger Kreuzungen
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Happy Path hervorheben
- Hauptablauf klar darstellen
- Alternativen seitlich anordnen
- Konsistentes Layout für Ausnahmen
-
Häufige Fehler vermeiden
- Nicht verschiedene Gateway-Typen mischen
- Keine überlappenden Pfeile
- Nicht zu viele Lanes verwenden
- Keine technischen Details in Geschäftsprozessen
Weitere Ressourcen
Für vertiefende Informationen zur BPMN-Modellierung:
- Camunda BPMN Best Practices – Übersichtliche Anleitung für verständliche Modelle
- BPMN.de – Detaillierte Ressource auf Deutsch
- Signavio BPMN Guide – Einstieg in BPMN-Grundlagen
Starte mit einfachen Prozessen. Komplexität nur hinzufügen, wenn nötig – und immer mit Blick auf Verständlichkeit für alle Beteiligten.